Donnerstag, 14. August 2014

IX. Karen - Selbsterkenntnis

Die Sklavin, die mich von der Raumfahrbehörde in mein Quartier gebracht hatte, war gegangen, und ich ließ mich, von meinen Eindrücken völlig überwältigt, in einen der Sessel fallen. Sklavinnen … unfassbar! Seit ich klar denken konnte war ich dankbar gewesen, in Zeiten aufgewachsen zu sein, in denen Frauen den Männern in jeder Hinsicht gleichgestellt waren, in denen ihr einziger Nachteil Männern gegenüber der war, dass die körperlichen Kräfte zwar geringer waren, dies aber durch mehr Durchhaltevermögen ausgeglichen wurde. Sklavinnen! Und doch …
Der Körper der Sklavin, wie sie demütig vor mir gekniet und mir den Raum erklärt, mich über die Gesellschaft auf Orilla unterrichtet hatte, hatte mich erregt; ich war ehrlich genug, mir das auch einzugestehen. Dabei hatte ich mich bisher noch nie körperlich zu einer Frau hingezogen gefühlt – noch nie! Und jetzt war ich froh, dass ich das Bad „rezzen“ und duschen konnte, ich war heiß und ich war feucht! Die Dusche änderte das – kurzfristig.
Ich bestellte beim Replikator etwas zu essen, was eine Weile dauerte, da ich kein einziges hiesiges Gericht mit Namen kannte, aß, was in etwa wie eine irdische Lauchsuppe schmeckte, versuchte, dem Computer einen Kaffee zu entlocken und stellte zu meiner Überraschung fest, dass dieser nicht nur wie Kaffee schmeckte, sondern sogar wie ein wirklich guter Kaffee. Im Schneidersitz setzte ich mich, nackt, wie ich war, wieder auf den Sessel, froh darüber, dass auf diese Weise ein wenig Luft an meine überhitzte Möse gelangte, und dachte nach. Woher kannte der Computer Kaffee? Wieso lebten hier Menschen? Wie hatte sich diese Gesellschaftsstruktur entwickelt, die doch den Menschen seit Hunderten von Jahren widerstrebte? Eine Weile betrachtete ich den in den Tisch eingelassenen roten Sensor und drückte dann darauf. Es dauerte keine Minute, bis ein Piepen an der Tür ertönte. Ich stand auf und öffnete – ich kannte die Sklavin nicht, die dort stand, die Schicht bei den Etagensklavinnen musste gewechselt haben. Schön allerdings war auch diese, auf der Erde hätte ich sie in Japan angesiedelt.
„Wie ist Dein Name?“
„Akiko, Herrin.“
„Komm herein, ich habe eine Menge Fragen.“
„Herrin, darf ich um die Erlaubnis bitten, zuerst eine meiner Schwestern zu informieren? Wir dürfen unsere Etage nicht allzu lange ohne Betreuung lassen.“
Ich nickte, sie begab sich an die Computerkonsole des Replikators und sprach schnell, aber schön klingend einige leise Sätze hinein, um sich anschließend vor mich zu knien. Erst als ich ihre Blicke dezent, aber unübersehbar über meinen Körper gleiten sah wurde mir bewusst, dass ich noch immer nackt war – ich bemühte mich, das zu ignorieren, schließlich war sie nur eine Sklavin. Direkt nach diesem Gedanken hätte ich mich schon selbst ohrfeigen können.
„Akiko – wie nennst Du dieses Getränk?“ Ich hielt ihr den halb geleerten Becher unter die Nase.
„Kaffee, Herrin!“
„Hm … woher kennt ein Computer, der tausende Parsek von der Erde entfernt ist, Kaffee?“
„Die Daten der Computer der ‚Pioneer‘ wurden in die hiesigen Computer überspielt, Herrin! Was die ‚Pioneer‘ wusste weiß nun auch Orilla, Herrin!“
Wieder ein Grund, mich zu ohrfeigen, darauf hätte ich kommen können.
„Sag mir, was weißt Du über die Geschichte Orillas?“
„Nicht viel, Herrin, ich bin solange auch noch nicht hier!“
„Du kommst von diesem anderen Planeten? Ähm – Klathu?“
„Nein, Herrin, ich komme wie Sie von der Erde! Ich war Sicherheitsoffizier auf der ‚Pioneer‘ bis wir hier landeten, Herrin.“
Ich schaute sie betroffen an. „Und das … Du … Sie … wie fühlen Sie sich?“
„Herrin, verzeihen Sie bitte, es ziemt sich nicht, eine Sklavin zu siezen.“
„Ja, ich weiß, das höre ich heute zum zweiten Mal – aber Sie sind keine Sklavin, Sie sind eine Kollegin!“
„Herrin, ich bitte erneut um Verzeihung, aber ich bin eine Sklavin wie jede andere – und froh über das, was ich bin!“ Sie sah mich an: Offen, ergeben, demütig, dienstbereit.
„Wie haben sie Dich gebrochen?“
„Gebrochen, Herrin?“
„Na – als Sicherheitsoffizier musst Du selbstsicher gewesen sein, bestimmend.“
„Ich bin mir noch immer sehr meiner selbst bewusst, Herrin – ich bin eine Sklavin. Ich war damals stolz auf das, was ich war – und ich bin’s auch jetzt. Damals trug ich mit Stolz meine Uniform, jetzt mit Stolz meinen Kragen. Herrin – ich fühle mich nicht gebrochen, ich denke, hier wurde ich nur zu dem gemacht, was ich immer sein wollte!“
„Eine Putzfrau und Hure?“ Ich empfand immer mehr Verachtung für das Mädchen.
Zu meinem Erstaunen lachte sie leise: „Herrin, Putzfrauen gibt es auf Orilla nicht, die Räume reinigen sich selbständig. Hure? Herrin, mich bezahlt niemand für meinen Körper – ich diene. Meist empfinde ich dabei so viel Lust, dass ich nicht einmal Bezahlung würde haben wollen, wenn sie mir angeboten würde!“
Obwohl ich mich selbst als sehr selbstbeherrscht und nachdenklich ansah brachte ihr Lachen mein Blut zum Kochen; ich erhob mich, baute mich vor ihr auf und gab ihr eine schallende Ohrfeige. Obwohl sich ihre Wange rötete und sich Tränen in ihren Augen bildeten sah sie mich sanft lächelnd an: „Danke, Herrin.“
„Danke? Wofür?“
„Sie haben mich beachtet und mich einer Berührung für wert gehalten, Herrin!“
„Ich kann mit Dir wirklich machen, was ich will, oder?“
„Sicher, Herrin. Ihr erstes Gehalt dürfte mittlerweile gutgeschrieben sein, also könnten Sie Ersatz leisten, wenn Sie mich beschädigen. Daher gibt es für meine Verwendung keine Einschränkungen.“
„Wem gehörst Du?“
„Ich gehöre zu diesem Gebäude, Herrin, und das gehört der Raumfahrtbehörde.“
„Warum bist Du hier? Als Sklavin? Warum nicht bei den hiesigen Truppen?“
„Herrin, Frauen dürfen auf Orilla nicht in jede Kaste. Sie dürfen zu den Reisenden und zu den Händlern, und Partnerinnen, die nicht arbeiten, dürfen sie natürlich auch sein. Wer sich mit verbotenen Kasten beschäftigt wird versklavt.“
Ich plumpste wieder in meinen Sessel, diesmal allerdings betroffen. „Also droht das auch meiner Schiffsärztin? Meiner Astrophysikerin? Meinen Biologinnen und all den anderen?“
„Ja, Herrin! Ich bin sicher, sie sind jetzt bei Lady Eleonora, der Slaverin.“ Ein geradezu sanftes Lächeln umspielte ihren sinnlichen Mund.
„Warum grinst Du so?“
„Ich erinnere mich an meine Ausbildung, Herrin, und sie war sehr … wie soll ich sagen … stimulierend!“
Das Tempo, mit dem ich aufsprang und ihr eine weitere, noch heftigere Ohrfeige gab, erschreckte mich selbst. Doch sie sah mich, wiederum sanft lächelnd an, obwohl ihr ein schmaler Blutfaden aus dem Mundwinkel lief: „Danke, Herrin.“
„Es stört Dich überhaupt nicht, dass weitere Menschen verwandelt werden? In so etwas?“
„Herrin, ich bin noch immer ein Mensch – und ich habe mich nie so glücklich gefühlt wie jetzt.“
„In diesem Moment? Wo ich Dich schlage?“
„Sie sind eine Herrin, Herrin, es ist Ihr Recht, mich zu behandeln wie immer Sie es wollen. Solang Sie mich beachten bin ich zufrieden. Wenn Sie mich berühren bin ich sogar sehr zufrieden.“ Sie lächelte noch immer.
Ich setzte mich wieder in den Sessel und stützte meine Ellbogen auf meine Schenkel. Ihre Wehrlosigkeit, ihre Demut erregten mich. Verdammt, ich war mir bewusst, ich könnte sie, wenn ich es wollte und bereit wäre, dafür zu zahlen, erwürgen, und sie würde sich nicht einmal wehren. Nachdenklich betrachtete ich die Sensoren auf dem Tisch und tippte auf einen.
„Kommunikationsinterface.“ Die Stimme des Computers klang erheblich angenehmer als die auf der „Endeavor“.
„Computer, verbinde mich mit dem Slaver der Raumfahrbehörde.“
„Bitte Anfrage präzisieren: Raumhafen, Wohngebäude internes Personal, Wohngebäude Flugpersonal oder Wohngebäude Angestellte?“
Ich überlegte einen Moment. „Wohngebäude internes Personal.“
Einen Moment musste ich warten, dann hörte ich eine etwas genervte Männerstimme: „Ja?“
„Ich bitte die Störung zu entschuldigen – sind Sie zuständig für eine Sklavin namens Akiko, Etagensklavin für den 42. Stock?“
„Moment.“ Wieder wartete ich. „Ja, die gehört zu uns. Hat sie sich nicht benommen?“
„Doch – ich möchte sie kaufen.“
„Name?“
„Turner, Zimmer 42-124.“
„Ihr Konto wird mit 750 Klicks belastet – die Sklavin gehört von diesem Moment an Ihnen. Lady Turner?“
„Ja?“
„Stören Sie mich nie wieder wegen einer Sklavin! Das hätte auch bis zum Morgen Zeit gehabt!“ Der Kanal wurde geschlossen.
Akiko hatte noch während des Gesprächs ihre Sitzhaltung geändert und ihre Handflächen nach oben gedreht. „Danke, dass Sie mich gekauft haben, meine Herrin.“
„Danke mir nicht zu früh. Herkommen.“ Sie rutschte auf den Knien an mich heran, so dicht, dass ihr linker, tatsächlich steifer Nippel federleicht mein Knie berührte. Ich spreizte meine Beine und rutschte mit dem Hintern auf dem Sessel nach vorn, bis ihre Nase sich gegen meinen Bauch drückte. „Du weißt, was Du zu tun hast?“
„Ich bin nur eine Haussklavin, Herrin, aber ich bin auch darin trainiert worden.“, nickte sie, neigte ihren Kopf und drückte ihre Zunge zwischen meine Schamlippen. Als die Spitze ihrer Zunge begann, meinen Kitzler zu massieren, lehnte ich mich stöhnend zurück und gab mich dem hin, was sie mir zu geben gezwungen war.

Ich erwachte, weil mich jemand an der Schulter schüttelte. „Meine Herrin? Sie müssen aufstehen, meine Herrin!“
Ich öffnete meine Augen und sah in Akikos sanftes Gesicht, das freundlich und dienstbereit lächelte. „Sie müssen aufstehen, meine Herrin! Sie wollen doch an ihrem ersten Arbeitstag nicht zu spät kommen! Sie haben noch genügend Zeit zum Duschen und Frühstücken, meine Herrin.“
Ich legte meinen Arm in ihren Nacken und gab ihr einen sanften Kuss. „Danke, mein Mädchen.“ Ich stand auf und reckte mich gründlich. „Was Du da gestern gemacht hast – das lernt eine Haussklavin?“
„Ja, meine Herrin!“ Sie tippte auf der Computerkonsole herum und materialisierte die Dusche. „Waren Sie nicht zufrieden?“
„Ob ich …?“ Ich sah sie verblüfft an. „Komm her und seif mich ein. Was denkst Du, wie oft ich gekommen bin?“
„Ich hab vier Mal gezählt, meine Herrin!“, grinste sie fröhlich, während sie sanft Seife auf meinem schon wieder sich erregenden Körper verteilte.
„Aha. Und dann fragst Du mich, ob ich zufrieden war?“
„Meine Herrin, es mag doch sein, dass andere das noch besser können!?“
„Kleines, ich bin seit einem Tag aus der Kälteschlafkammer, und auf der Erde hab ich sowas noch nie erlebt! Und schon gar nicht von einer Frau.
Sag mir – was kostet Sklavinnenunterricht?“
„Das weiß ich nicht, Herrin, verzeihen Sie bitte.“
„Du wirst, wenn ich bei der Arbeit bin, zu Deiner alten Slaverin gehen und fragen. Wenn sie der Meinung ist, dass ich das bezahlen kann, dann wirst Du Dich zur Lustsklavin weiterbilden lassen!“
Ihr Strahlen hätte Licht in die dunkelsten Räume gebracht: „Danke, meine Herrin. Vielen, vielen Dank!“

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