Donnerstag, 14. August 2014

XXVII. Niamh - Ein wichtiger Beschluss

Die beiden Ex-Piratinnen Zoe und Junie stellten sich nicht dumm an. Das Knien hatten sie Jenn und mir abgeschaut, und außer der Haltung, die wir gern einnahmen, bei der die Knie über die Schulterbreite hinaus gespreizt waren, würden sie auf Panthera keine andere brauchen. Auf der Welt, wo sich die Piraten versteckten, waren sie es gewohnt, mit echtem Fleisch umzugehen, in der Hinsicht konnten sie mir mehr beibringen als ich ihnen. Wir sprachen lange, ich erzählte ihnen, wie Jenn und ich das Sklavendasein einschätzten, sie stellten Fragen, die mich davon überzeugten, dass von ihnen kein Ärger ausgehen würde. Ich beschloss, sie zu mögen.
Jenn, zu der wir uns später begaben, hatte es noch einfacher gehabt: Ihr Gruppe bestand aus Frauen, die schon als Sklavinnen zu uns gekommen waren und es bleiben wollten. Die Stimmung dort war gut, uns schlug lautes Lachen entgegen. Dort diskutierten sie gerade, wie man die hier fehlenden Männer in den Fellen ersetzen konnte. Grinsend erzählte ich von einer Sklavin, die einen Doppeldildo gerezzt hatte.
„Es spricht nichts dagegen, wenn Ihr Euch so etwas schnitzen würdet.“, feixte meine Herrin in die Runde, errötend begab ich mich zu ihr und kniete mich neben sie – an die linke Seite, da rechts schon die verschämt aussehende Hana kniete. „Hört zu, wir haben später … wie soll ich sagen … ganz besondere Gäste. Ihr werdet diese betreuen, bis ich sie morgen mit nach Orilla nehme.
Niamh – mitkommen, wir müssen reden.“

Wir hatten uns ins Zelt meiner Herrin begeben, wo sie nun im Schneidersitz auf den Fellen saß und ich ihr gegenüber kniete. „Du hast ab morgen einiges zu tun: Ich reise nach Orilla, wie Du weißt – in der Zeit hast Du die Verantwortung für die Sklavinnen. Zeig ihnen alles, auch den See.“
„Gern, meine Herrin.“
„Und nun sag mir, was wir aus Orilla brauchen.“
„Ionen-Reaktoren und Replikatoren!“, grinste ich.
„Ich habe mit Karen und Merry darüber gesprochen, sie werden meinen Antrag unterstützen. Ich werde auch um einen Master-Replikator bitten.“
„Ähm … was ist das, meine Herrin?“
„Wir sind unter uns, denke ich, also spar Dir das. Ein Master-Replikator ist einer, der in der Lage ist, Replikatoren zu replizieren.“
„Oh … praktisch!“
„Sonst noch etwas?“
„Collare und Cuffs, mein … Ima. Vielleicht kannst Du darüber mit dem Besitzer des Ladens reden, wo wir die anderen auch gekauft haben. Es muss doch möglich sein, Collare und Cuffs herzustellen, die sich selbst auf die richtige Größe anpassen.“
„Daran hab ich auch schon gedacht – auch an Strafvorrichtungen, die mit diesen Collaren und Cuffs kompatibel sind.“ Ich grinste nur. „Niamh, da ist noch etwas: Ich weiß noch nicht, was aus den neuen Sklavinnen werden wird – einige bleiben sicher hier im Lager, andere werden wohl zu anderen Gruppen gehen, aber Hana werde ich behalten.“
„Du bist die Herrin.“
„Keine Einwände?“
„Ima – wie ich sagte, Du bist die Herrin. Ich werde niemals Einwände gegen Deine Entscheidungen einlegen.“
Meine Herrin zog mich auf ihren Schoß und küsste mich sanft: „Du bist eine wundervolle Frau, Niamh.“
„Und Du entwickelst Dich zu einer wundervollen Herrin, meine Herrin!“
„Heute Abend wirst Du Hana zeigen, wie man eine Herrin glücklich macht.“
„Aber gern, meine Herrin!“

Männer. Acht Männer. In unserem Lager.
Zufrieden wirkte aus naheliegenden Gründen keiner von ihnen, als eine Gruppe von Jägerinnen, darunter die EN, die Shaman und Bel’Ana, sie mit gezogenen Blastern in eine Höhle eskortierten. Jenn, zwei der neuen Sklavinnen und ich versorgten zunächst die Jägerinnen mit Wasser und Nahrung, anschließend schoben wir Tabletts unter den Gitterstäben hindurch. Die EN gab uns den Befehl, uns an die Höhlenwände zu knien, dann setzten sich die Jägerinnen in eine andere Ecke und redeten miteinander. Am meisten redete meine Herrin, beantwortete Fragen, erzählte. Ich wäre zu gern Mäuschen und dichter an der Gruppe gewesen. Die Jägerinnen wurden nicht nur von uns Sklavinnen aufmerksam beobachtet, sondern auch von den essenden Männern. Ich konnte mir nur zu genau vorstellen, was in deren Köpfen vorging: Auch wenn Zuchtsklavinnen wunderschön waren, so verblassten diese gegen das Aussehen der Jägerinnen, die sich oft an der frischen Luft bewegten. Mit Sicherheit überlegte nicht nur einer der Männer, wie man ihnen einen Kragen umlegen könnte.
Leider war kein Wort von dem, was die EN zu den Männern sagte, die nach ihren Worten in Gelächter ausbrachen. Worte flogen zwischen ihr und ihnen hin und her, bis sie sich achselzuckend abwandte. Zwei Männer blieben stehen, sagten etwas und wurden von den Jägerinnen herausgelassen und zu uns Sklavinnen geführt. Beide sahen sich aufmerksam um, ich hätte wetten mögen, dass sie nach einer Fluchtmöglichkeit suchten, das allerdings war vergebliche Liebesmüh: Zwei Jägerinnen standen neben dem Höhleneingang und hielten ihre Blaster in den Händen, vier befanden sich mit uns in der Höhle und hatten ihre Waffen ebenfalls gezogen. Den resignierten Gesichtern der Männer war anzusehen, dass sie die Lage wohl ähnlich einschätzten.
Die EN schubste einen der beiden mit ihrem Blaster an: „Ausziehen!“ Die Männer befolgten den Befehl knurrend; ich war nicht die einzige Sklavin, die mit den Augen über deren muskulöse Körper und die Geschlechtsteile glitten, wie ich vergnügt feststellte bekam auch meine Herrin leuchtende Augen.
„Jenn – Niamh – wir möchten etwas lernen. Zeigt es uns.“
Mir gefiel die Situation ausnehmend gut, ich fühlte mich wohl in dem Wissen, dass uns sämtliche anwesenden Jägerinnen und die noch in der Zelle sitzenden Piraten zusahen, als wir begannen, die beiden nackten Piraten mit dem Mund zu reizen; denen allerdings schien das nur eingeschränkt zu gefallen, es dauerte lang, bis ich ‚meinen‘ soweit hatte, dass er hart genug für andere Aktivitäten war. Als ich ihn aber mit Lippen, Zunge und sanftem Druck meiner Zähne auf volle Härte gebracht hatte wurde er von sich aus aktiv: Er warf mich hart auf den Rücken, sprang geradezu auf mich und drang hart in mich ein; ich stöhnte wohlig auf und sah aus dem Augenwinkel, wie Jenn sich auf den anderen Piraten setzte, sich selbst dessen Schwanz einführte und ihn mit einem versonnenen Gesichtsausdruck zu reiten begann. ‚Meiner‘ war anscheinend ziemlich ausgehungert, er kam, als ich noch weit von einem Höhepunkt entfernt war. Der, den Jenn ritt, hielt allerdings auch nur unwesentlich länger durch. Die EN sah uns mit einer Mischung aus Interesse und Enttäuschung an und befahl uns dann, ihr zu folgen.
„Das ist alles? Davon schwärmt Ima so sehr?“
Ich überließ es Jenn, ihrer Herrin zu antworten: „Meine Herrin, die beiden hatten vermutlich lange keine Frau. Die meisten können sehr viel länger oder, mit der entsprechenden Ermunterung, öfter. Und wenn sie länger durchhalten, dann ist das ein wunderschönes Gefühl.“ Ich nickte zustimmend.
„Ihr habt die Vergleiche – ist das schöner als mit einer Frau?“
„Anders, meine Herrin. Die meisten Frauen gehen mit Frauen eher sanft um, Männer sind wilder, ruppiger. Es ist nicht schöner – aber es macht großen Spaß!“
Während die Herrin Fio noch nachdenklich auf ihrem Fass saß traten die Herrinnen Bel’Ana, Su und meine Herrin zu uns, letztere mit Hana an ihrer Seite.
Die Herrin Su sah mich neugierig an: „Und das macht Spaß?“
„Ich bin zwar nicht zu einem Höhepunkt gekommen, Herrin, aber Spaß hat es dennoch gemacht!“ Diesmal war es an Jenn, zustimmend zu nicken.
Meine Herrin sah ihre Leute ernst an: „Ich weiß, dass die beiden Recht haben. Einen Mann in sich zu fühlen ist schön. Ich persönlich möchte das auch gern wieder fühlen.
Sagt mir – warum behalten wir nicht welche?“ Nicht nur die Herrinnen, auch Jenn, Hana und ich sahen meine Herrin sprachlos an. „Was denn? Steht irgendwo geschrieben, dass es nur Sklavinnen, nicht aber Sklaven geben darf?
Orilla hat Herrinnen, Herren und Sklavinnen. Klathu hat Herren und Sklavinnen. So wie diese beiden Planeten sind auch alle anderen organisiert. Warum soll es nicht Planeten geben, auf denen es nur Herrinnen, aber Sklavinnen und auch Sklaven … später vielleicht auch welche geben, auf denen Herrinnen nur mit Sklaven leben?
Schwestern, wir leben seit meinem Gastspiel bei der Phoenix-Federation in Zeiten des Umbruchs. Wir haben uns verpflichtet, den Orillianern Männer für die Arena zu überlassen, und das werden wir auch tun. Ich nehme an, dass nur wenige sich in ein Schicksals als Sklaven fügen werden, die meisten werden einen ehrenvollen Tod in der Arena dem Dienen vorziehen. Einige aber werden bleiben wollen. Warum stellen wir nur die Frauen vor eine Wahl, warum nicht auch die Männer?“
EN Fio grinste leicht: „Arbeiten zumindest können die auch – ein Warillon ziehen sie sicher schneller ab als jede Frau.“
Bel’Ana schaute die EN fragend an: „Können wir das im Rat beschließen? Oder muss das in die Stammesversammlung?“
„Wir beschließen das jetzt, der Rat ist komplett, wer weiß, wann wir einmal wieder eine vollständige Versammlung hinbekommen.
Su?“
„Arbeitskräfte hat man nie zu viele, und wenn diese beiden Mädchen sagen, dass das Spaß macht – Spaß hat man auch nie zu viel!“
„Bel‘Ana?“
„Ob mit ein Mann Spaß machen kann bezweifle ich, aber weniger Arbeit mit dem Zerlegen von Wild ist kein Fehler.“
„Ima – Dir zunächst vor dem Rat ein Willkommen in diesem Gremium. Deine Meinung?“
„Männer machen Spaß. Arbeiten nicht.“, grinste meine Herrin.
„Ich persönlich teile Su’s Meinung. Der Beschluss ist also einstimmig.
Gibt es sonst noch etwas?“
„Aye!“ Bel’Ana erhob sich. „Mit dem Aufbringen dieses Piraten-Schiffs befinden wir uns nun wohl offiziell im Krieg. Wir brachten das Schiff außerhalb der Badlands auf, also müssen wir davon ausgehen, dass die eine Meldung absetzen konnten. Das bedeutet: Deren Basis weiß, wer das Schiff angegriffen hat. Die werden herkommen!“
Die Jägerinnen sahen sich ebenso schweigend an wie wir Sklavinnen.
Jenn räusperte sich leise, woraufhin die EN sie ansah: „Hast Du etwas zu sagen?“
„Meine Herrin, vielleicht wäre es eine gute Idee, einen Fluchtpunkt zu haben, falls Ihr hier überrannt werdet. Wir haben, als wir diese Galaxie erreicht haben, einen bewohnbaren Planeten mit idealen Lebensbedingungen wenige Flugstunden vom Phoenix-System entdeckt. Der wäre doch als … wie soll ich sagen … Alternativ-Basis gut geeignet, oder?“
„Darüber werden wir zu reden haben, das allerdings ist, denke ich, ein Thema für die EN-Versammlung.
Ima … eins noch.“ Ich hätte meinen rechten Arm dafür gegeben, wenn ich hätte hören können, was die EN meiner Herrin zu sagen hatte, die jedenfalls schaute zunächst ungläubig und brach dann in schallendes Gelächter aus. „Vergiss nicht, Ima – das ist Wissen, das nur die Mitglieder der Räte der Stämme wissen dürfen!“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen